In den letzten Züchterbriefen war immer die Rede von der Energieversorgung, dem Energiebedarf usw.. Im Zusammenhang damit wurde auch immer wieder der Begriff „ umsetzbare Energie“ verwendet. Häufig wird aber im Zusammenhang mit dem Begriff „ Energie“ gar nicht genau erklärt, um welche Energie es sich eigentlich handelt und so kann es leicht zu Missverständnissen und falschen Rückschlüssen kommen,

Um den etwas entgegen zu wirken und für mehr Klarheit zu sorgen, befasst sich dieser Züchterbrief mit den Fragen rund um die Energie des Hundefutters.

 

Zunächst einige „technische Bemerkungen“:

Die Einheit für die Bewertung der Energie heißt „Joule“ abgekürzt „J“. 1000 J sind 1 KJ ( Kilojoule) und 1000 KJ sind 1MJ (Megajoule). Obwohl die alte Energieeinheit „Kalorie“ eigentlich schon längst ausgedient haben sollte, ist sie noch bei vielen Menschen die bekanntere Einheit. Um eine Kalorie in ein Joule umzurechnen, wird der Wert mit dem Faktor 4,484 multipliziert. Also: 1 cal = 4,184. Umgekehrt muss das Joule durch 4,184 dividiert werden, um auf die Kalorie zu kommen.

Alle Lebensvorgänge wie Atmung, Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, Kreislauf, Funktionsfähigkeit der Organe, Verdauung, Körperbewegungen usw. benötigen ausreichende Mengen an Energie. Ohne Energie ist kein Leben möglich. Deshalb hat „Mutter Natur“ auch dafür gesorgt, dass der Hund aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Stoffen die für ihn lebensnotwendige Energie gewinnen kann. Die Hauptenergieträger in seiner Nahrung sind:

Fette

Kohlenhydrate

Proteine

Den höchsten Gehalt an Brutto- Energie weisen dabei die Fette auf, gefolgt von den Proteinen und den Kohlenhydraten. Von den Proteinen haben wir bereits gelernt, dass dies eigentlich wesentlich wichtigere Aufgaben im Körper und Stoffwechsel zu erfüllen haben als für die Energiegewinnung herangezogen zu w0erden und dass deren Abbau zu Energie mit einer erhöhten Belastung des Stoffwechsels durch die dabei entstehenden Abbauprodukte einher geht.

Brutto- Energie....Umsetzbare Energie... was ist das nun eigentlich? Nun, in den Stoffen, die der Hund zur Energiegewinnung heranziehen kann steckt eine unterschiedliche Menge an Energie.

Man kann die darin enthaltene Energie messen, in dem man diese Stoffe verbrennt und die dabei freiwerdende Wärme-Energie bestimmt. Diese den Stoffen innewohnende „ Wärme-Energie“ wird auch als Brutto-Energie oder auch Brennwert bezeichnet.

Also ist die Brutto-Energie die maximal in dem jeweiligen Nährstoff vorhandene Energie. Diese kann aber vom Hund nicht in vollem Umfang genutzt werden, da ja von dem Futter und der darin enthaltenen Energie ein Teil nicht vollständig verdaut und in den Stoffwechsel aufgenommen wird, sondern in Form von Kot nach einiger Zeit wieder ausgeschieden wird. Der Anteil an der verdauten (sprich verdaulichen) Energie hängt also von der Verdaulichkeit des Futters ab, die wiederum von den verschiedensten Faktoren beeinflusst wird (z.B. Zusammensetzung des Futters, Nährstoffgehalt des Futters, Qualität der Rohstoffe, Herstellungsart, Aufschlussgrad...) Die Verluste an Energie liegen in der Praxis üblicherweise zwischen 10 und 25% der Bruttoenergie. Wird im Kot noch vorhandene Energie von der Brutto-Energie abgezogen, erhält man die verdauliche Energie.

Aber auch die verdauliche Energie kann nicht im vollem Umfang vom Hund verwertet werden. Dies hängt damit zusammen, dass ja auch über den Harn des Hundes eine ganze Reihe von Stoffwechsel- Abbauprodukten ausgeschieden werden. Dies ist leicht nachzuvollziehen, da ja der Harn nicht klar wie Leitungswasser ist, sondern mehr oder weniger angefärbt ist und auch mehr oder weniger anfällig riecht.

Wird die im Harn noch vorhandene Energie (ca.5% der Brutto-Energie) von der verdaulichen Energie abgezogen verbleibt die Energie, die der Hund in seinem Stoffwechsel tatsächlich umsetzen kann: die Umsetzbare Energie (u,E,) oder metabolizable energy (ME) im Englischen. Das ist die Energiestufe, nach der in Europa und den USA das Hundefutter üblicherweise bewertet wird. Zwischen Brutto-Energie und der Umsetzbaren Energie liegt aber ein Unterschied von 15-30 %. Wenn also von Energie die Rede ist, sollte klar sein, welche Energie gemeint ist.

Also:

Umsetzbare Energie = Brutto Energie – Energie im kot – Energie im Harn

 

 

 

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